27.04.2023 / 20:00-21:30 Uhr

PPT Berlin: Psychoonkologie

Eine Krebserkrankung stellt für Betroffene und deren soziales Umfeld eine kaum vorhersehbare und in jedem Fall unberechenbare Belastung dar, verbunden mit Ängsten, Besorgnis, Traurigkeit, Unruhe oder auch Wut. Wir können kaum sagen, dass jemand darauf gut oder schlecht vorbereitet ist, auch wenn der allgegenwärtige Resilienzbegriff dies u. U. suggeriert. Grundsätzlich erleben die meisten Betroffenen zunächst große Angst und heftige Verunsicherung. Im besten Fall kann dies von ärztlicher Seite gut thematisiert und durch verständliche Erklärungen „deeskaliert“ werden, schlechterdings jedoch verstärken die häufig nüchtern oder verklausuliert vorgetragenen Einschätzungen zu Krankheitsschwere und Prognose bei den Betroffenen die Gefühle von Hilflosigkeit und Kontrollverlust oder sie sind im Schockzustand gar nicht aufnahmefähig für entlastende Aussagen.
Gute Ressourcen in körperlicher, materieller und sozialer Hinsicht sind kein Garant für eine letztlich erfolgreiche Behandlung oder Krankheitsbewältigung, jedoch kann ihr Vorhandensein fraglos als hilfreich eingeschätzt werden. Ansatzpunkt der Psychoonkologie sind die (psycho-)sozialen Aspekte der Erkrankung. Viele Betroffene erleben eine psychoonkologische Begleitung als unterstützend. Diese Begleitung kann bereits in der Zeit der (unsicheren) Diagnosestellung beginnen, rückt jedoch meist erst während der oft anstrengenden medizinischen Behandlung ins Blickfeld oder sogar erst nach Behandlungsabschluss, nicht selten auch bei positiven Ergebnissen und guter Prognose.
Der Vortrag gibt einen kleinen Einblick in die „angewandte Psychoonkologie“, speziell in den Arbeitsalltag der Referentin in einem zertifizierten Brustzentrum.
Zur Referentin: Dr. Berit Runge hat ihre Ausbildung am Institut für ppt absolviert.

Veranstaltungsort

Institut für ppt Berlin

Kontakt

Elias Luckner
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