30.06.2022 / 20:00-21:30 Uhr

Erkennen und Behandeln pädophiler und hebephiler Störungen in der ambulanten Psychotherapie

„Was sollte man mit einem Mann machen, der Kinder begehrt?“
Mit dieser Frage titelte das ZEITmagazin vom 25. Oktober 2012. Für ihre darin enthaltene Reportage, „Der Getriebene“, hatte die Journalistin Heike Faller ein Jahr lang einen Teilnehmer des Präventionsprojektes Dunkelfeld (PPD) am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité, begleitet. Nach wie vor scheinen Personen mit pädophiler/hebephiler Sexualpräferenz zum ambulanten Versorgungssystem niedergelassener Psychotherapeut*Innen kaum Zugang zu finden. Dies hat sicherlich mehrere Ursachen wie z.B. die große Tabuisierung des Themas Pädophilie/Hebephilie, Stigmatisierung, Befürchtungen Betroffener, sich zu öffnen und auch Unsicherheiten der im Gesundheitssystem tätigen Psychotherapeut*Innen bezüglich
diagnostischer Einschätzungen, therapeutischen Möglichkeiten und dem Umgang mit möglichen problematischen Verhaltensweisen i.S. von realem sexuell übergriffigen Verhalten gegenüber Kindern bzw. dem Nutzen von Missbrauchsabbildungen in der Lebensgeschichte von betroffenen hilfesuchenden Personen. Bei diesem Termin des „offenen Forums Psychotherapie“ des ppt Berlin sollen Begrifflichkeiten und diagnostische Kriterien vorgestellt und diskutiert werden, das diagnostische und therapeutische Vorgehen am Berliner Standort des Präventionsnetzwerks „kein Täter werden“ skizziert und für das Thema Sexualität, speziell Pädophilie/Hebephilie in der psychotherapeutischen Versorgung sensibilisiert werden. Ebenso sollen praktische Aspekte wie Sexualanamnese, Behandlungsplanung,- verläufe anhand von Fallbeispielen besprochen werden.

Zum Referenten: Dipl.-Psych. Gerold Scherner, Psychotherapeut, Dozententätigkeit im
Bereich Sexualmedizin/sex. Störungen/Paraphilien, Tätigkeit am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Universitätsmedizin Charité Berlin

Veranstaltungsort

Online/ppt Berlin

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