20:00-21:30 Uhr

Die Bedeutung von queeren Personen für die Befreiung aus der Enge der Binarität der Geschlechter

Das Thema wird anhand von vier Problemkreisen diskutiert:
1. Die starke binäre Prägung unserer Kultur: Sie prägt unser Denken und unsere Sprache und wird von den in unserer Gesellschaft Aufwachsenden verinnerlicht. Nicht-binäre Identitäten hat es vermutlich seit jeher gegeben. Mangels eines entsprechenden Konzepts habe diese Menschen ihre Identität früher mit anderen Worten beschrieben.

2. Warum sollten wir die Binarität überhaupt auflösen?: Gegen die Binarität spricht, dass sie sich in einseitiger Weise auf die Biologie beruft und daran Privilegien und Rechte knüpft, was zu sozialer Ungerechtigkeit führt.

3. Welcher Widerstand regt sich gegen die Befreiung aus der Enge der binären Geschlechter?: Gründe sind die starke binäre Prägung unserer Kultur; Veränderungen des Gewohnten führen oft zu Angst und aggressiver Ablehnung des Neuen; Angst vor der Infragestellung von traditionellen Frauen- und Männerbildern; jede Minorität kann Ziel von Aggression werden.

4. Was könnte die Befreiung an Positivem bringen?: Vermehrte Offenheit für die Individualität
anderer Menschen, weniger Abgrenzung gegenüber den „anderen“, Diversity
als Bereicherung wahrnehmen.

Zum Referenten: Prof. Dr. Udo Rauchfleisch, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP/
PPB, Psychoanalytiker, emeritierter Professor für Klinische Psychologie an der Universität
Basel, Leitender Psychologe an der Psychiatrischen Universitätspoliklinik Universitätsspital
Basel

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