29.10. - 30.10.2021 / 15:00 - 17:30 Uhr

Berliner Überregionale Symposium „Gewalt – Erfahrung – Beziehung – Umgang mit Gewalterfahrungen in der Psychosenpsychotherapie“

Psychose-Erfahrene erleben Gewalt als Opfer und Täter*in, aber auch Professionelle können Täter*innen und Opfer werden. Psychose kann Folge und Risiko von Gewalt sein – und oft eine Reaktion auf die unerträgliche Angst in diesem Spannungsfeld. Aber nicht nur das – noch immer wird darum gerungen, dass die Psychiatrie als Institution und Praxis über ihre Schutzfunktion hinaus keine strukturelle Gewalt ausüben darf.
Deshalb möchten wir uns mit dem Aspekt beschäftigen, an dem wir viel bewegen und erreichen können: Dem Risiko des Schweigens. Ist Gewalt ausreichend Thema in der Psychotherapie? Wie gehen wir damit um, wenn uns Gewalt aus der Biographie bekannt ist?  Sowohl in Teams, die in ihrem Alltag Gewalt erleben als auch mit Patient*innen, die Gewalt ausgesetzt waren und/ oder gewalttätig wurden, besteht eine Notwendigkeit darüber zu sprechen: in der Auseinandersetzung mit der Gewalt können wir eine Stärkung der therapeutischen und der kollegialen Beziehung erreichen, und dabei die Gewalt in den Fokus nehmen, anstatt sie zu verschweigen.

Am Freitag ab 15.00 Uhr werden wir mit vertiefenden Workshops zu Themen wie Interventionen bei Stimmenhören, Psychosenpsychotherapie in der Gruppe als Chance, mentalisierungsbasierten Interventionen nach Aggression und Zwangsmaßnahmen, der Gruppentherapie bei Aggression sowie Interventionen bei belastenden Lebensereignissen und Traumatisierungen den Auftakt des Kongresses gestalten. Ab 17.30 Uhr wird Kirsten Becken (Berlin) ihren Kunstfilm „Ihre Geister Sehen“ vorstellen, der sich mit den familiären Spuren von Trauma und Psychose befasst.

Am Samstag werden Vorträge zum „Erleben von Zwang und Gewalt in der Psychiatrie – ein Fortbildungsprojekt zur Prävention (inkl. Filmmaterial)“ (Candelaria Mahlke, Hamburg), „Safewards – Teamintervention zur Reduktion von Zwang und Gewalt auf Akutstationen“ (Andreas Bechdolf, Berlin) und „Psychotherapeutische Beziehung im Kontext von Gewalt – wie kann das gehen?“ (Claas Happach, Hamburg-Bergedorf) angeboten.

Veranstaltungsort

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