Die anschließende ausgiebige Diskussion, während derer es genügend Zeit auch für informellen Austausch bei Kaffee, Snacks und Kuchen gab, wird in den wichtigsten Ergebnissen zusammengefasst:
Ressourcenorientierte Beziehungsgestaltung beinhaltet eine Stärkung von Sicherheit und Kontrolle auf Seiten des Patienten und erfordert eine starke Synchronie im Sinne emotionaler Verbundenheit zwischen Therapeut und Patient. Brüche der Allianz sollten durch aktive Angebote des Therapeuten gekittet werden, die nonverbale Kommunikation aktiver wahrgenommen und genutzt werden. Zudem sollte der Patient zur aktiveren Mitgestaltung therapeutischer Prozesse eingeladen werden. Die Opfer/Retter-Übertragung sollte stärker zurückgenommen werden, was zu einer Gegenübertragungsentlastung führen kann. –All diese Aspekte einer stärkeren Ressourcenorientierung, so ergab die Diskussion, sind letzten Endes vom Gutachter nicht wirklich überprüfbar, es stellt sich allerdings die Frage, inwiefern TfP_ Psychotherapeuten zukünftig solche Aspekte stärker reflektieren und in ihre TfP-Berichte einfließen lassen könnten. Fazit: es reicht eben nicht, im Bericht nur zu schreiben, dass eine Beziehungsaufnahme zum Patienten „gut gelungen“ sei. Fazit dieser Diskussion: Wir benötigen als TfP-GutachterInnen eine revidierte Theoriesprache, wobei es erscheint, ob die Operationalisierungsvorschläge der OPD hierfür ausreichend sind. Auch behandlungspraktische Konsequenzen könnten neu formuliert werden (Hierzu als Anregung zur weiteren Lektüre der Artikel zum Assoziationsmodell von W Wöller als Anl.1). Bei allen Wünschen nach Neuerungen in der TfP-Begutachtung wurde stets hervorgehoben, dass die TFP fest auf dem Boden der Psychoanalyse verwurzelt bleibe und die reich differenzierten vorhandenen Theorieansätze (z.B. Bion, Winnicott, Stern, um nur wenige zu nennen) ein nicht weg zu denkendes gemeinsames Gedankengut darstellten. Die bekannte Diskussion, ob es sich bei TfP und AP um zwei methodische Varianten eines einzigen wissenschaftlich anerkannten Verfahren „Psychodynamische Psychotherapie“ handelt, wie es der wissenschaftliche Beirat Psychotherapie berufsrechtlich klargestellt hat, oder um zwei voneinander unabhängige Verfahren (TfP und AP), als die sie die Psychotherapierichtlinien sozialrechtlich behandeln, dürfte noch länger andauern. Es wurde mehrfach auf die Pragmatik der in Deutschland existierenden Richtlinie in der bekannten Form hingewiesen; daher sei es notwendig,
c)die Ressourcenperspektive zu integrieren
d)die Traumaperspektive zu integrieren.
Die DFT vertritt seit mehr als 20 Jahren fachspezifische Belange der TfP und bietet ihre Tradition und ihr know how an. (vgl. Anl. 3 und 4)
Wir bedanken uns bei den anwesenden Kollegen für die anregende Diskussion, bei den Kollegen, die schriftlich ihr Interesse bekundet haben, eben dafür und würden uns freuen, wenn Sie ggf. ein neues Mitglied bei uns werden und uns bei unseren Aktivitäten bzgl. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der TFP und bei der Förderung der TFP insgesamt unterstützen möchten.
Das nächste Gutachtertreffen ist geplant für den 01.02.2019 in Frankfurt. Ausschreibung und Einladung folgen zu gegebener Zeit.
Vorab finden statt
Sie sind auch zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen!
Für den Vorstand der DFT grüßt Sie
Sabine Trautmann-Voigt
(ggf. Rückmeldungen bitte direkt an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
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